Blattläuse (Aphidoidea)

Übersicht:

Läuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen. Ihr Artenreichtum und das hohe Vermehrungspotential führen dazu, dass sie sehr oft an Pflanzen gefunden werden. Sie bilden auch die Nahrungsgrundlage für viele nützliche Insekten und Vögel. Die Notwendigkeit einer Bekämpfung sollte evaluiert und wenn erforderlich mit möglichst nützlingsschonenden Methoden durchgeführt werden.

Blattläuse an Rosenknospe | © AdobeStock

Lebensweise

  • Geflügelte Läuse befallen im Frühling die jungen Pflanzentriebe oder überwintern bereits als Ei auf der Pflanze.

  • Läuse stechen das Phloem der Pflanzen an, um aus dem Saft Aminosäuren zu erhalten.

  • Die starke Vermehrung im Mai wird meist durch den Aufbau einer Nützlingspopulation wieder gebremst.
  • Vermehrung ohne Paarung (Parthenogenese) über mehrere Generationen und gebären von lebenden Jungtieren (vivipar).

  • Bei Dichtestress oder für einen Pflanzenwechsel werden geflügelte Tiere gebildet.

  • Die geflügelten Weibchen können auch Eier legen. In diesem Stadium überdauern die meisten Läuse den Winter.

Schäden durch Läuse

  • Die Saugtätigkeit führt bei starkem Befall zu verkrümmten Stängeln und eingerollten Blättern.

  • Läuse holen sich vor allem Aminosäuren aus dem Pflanzensaft. Der ausgeschiedene, zuckerhaltige Honigtau wird von Russpilzen besiedelt und lockt Ameisen an. 

  • Läuse sind die Hauptüberträger von Pflanzenviren.

Bekämpfung mit Nützlingen

Der Einsatz von Nützlingen gegen Blattläuse im Freiland kann bei Rosen oder Bäumen mit hoher Honigtauproduktion sinnvoll sein. Als Nützlinge kommen haupsächlich Marienkäfer- und Florfliegenlarven zum Einsatz. 

Kontaktieren Sie uns für eine Beratung und unverbindliche Offerierung eines optimalen Nützlingsprogrammes über:

gartenbau@biocontrol.ch

oder +41 62 917 50 05.

 

Bekämpfung mit biologischen Insektiziden

Wann welches Mittel einsetzen?

Austriebsspritzung: Braxol                                                              

Vorbeugend: NeemAzal-T/S, (Quassan bei Obstbäumen)

Abstoppend: Natural, bei heissen Temperaturen Glumalt

Im Notfall: Pyrethrum FS                                          

Vorstellung der Produkte


Braxol 

  • Nur für die Austriebsspritzung im Frühjahr

  • Pflanzliches Öl (Rapsöl)

  • 2%, bei Temperaturen über 12° C anwenden
  • Ölfilm führt zum Ersticken der Schädlinge

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NeemAzal-T/S 

  • Früh bei Befallsauftritt

  • Extrakt aus den Kernen des Neem-Baumes

  • 0,3%, 2-3 Applikationen im Abstand von 7-10 Tagen
  • Teilsystemische Wirkung

  • Nützlingsschonend

  • Phytotox und Ausbringungsbedingungen in der Gebrauchsanweisung beachten

  • Die Zugabe des Haftmittels CropCover CC-1000 erhöht die Wirkung

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Quassan  

  • Auf Obstbäumen, mit Zusatzwirkung gegen weitere Schädling

  • 0,2% beim Auftreten, Behandlung bei Bedarf wiederholen
  • Extrakt aus Bitterholz (Quassia amara)

  • Nützlingsschonend

  • Blätter bis zur Tropfnässe besprühen

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Natural 

  • Bei akutem Befall zum Abstoppen

  • Natürliche Fettsäuren

  • 2%, alle 3-4 Tage wiederholen 
  • Löst die schützende Wachsschicht der Insekten auf, worauf diese austrocknen 

  • Schont die meisten Nützlinge ausser Raubmilben 

  • Phytotox an Gemüse und Zierpflanzen (Gebrauchsanleitung beachten) 

 

 

Glumalt SL 

  • Bei akutem Befall zum Abstoppen bei heissem Wetter (min. 20° C)

  • Maltodextrin

  • 2.5%, 2 Behandlungen im Abstand von 4-7 Tagen
  • Verklebt beim Eintrocknen die Atemöffnungen und Gliedmassen 

  • Nicht in Blüten applizieren

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Pyrethrum FS 

  • Bei starkem Befall

  • Extrakt aus Blüten von Chrysanthemen

  • 0,05%, zusammen mit 2% Natural
  • Breit und schnell wirksames Insektizid

  • Nicht nützlingsschonend

  • Abends oder bei bedecktem Himmel anwenden (Wirkstoff wird durch Sonnenlicht abgebaut)

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Beratung

Für Fragen und Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns via unsere Gartenbau E-Mailadresse oder via Telefon.