Baumwollkapseleule, Baumwollkapselwurm (Helicoverpa armigera)

Inhalt:

Die Baumwollkapseleule (Helicoverpa armigera) und deren Larve, der Baumwollkapselwurm, kommen vermehrt in der Schweiz vor. Mit mehr als 200 Wirtspflanzen weisst sie ein grosses Schadpotential auf. Mit Helicovex (Virusprodukt) kann der Baumwollkapselwurm effizient bekämpft werden. Für die Saison 2024 darf Helicovex aufgrund einer Notfallzulassungen bei Kichererbsen sowie Mais und Zuckermais eingesetzt werden.

Die Baumwollkapseleule bevorzugt blühenden Pflanzen (blühende Alternativen können sogar nicht blühenden Hauptwirten vorgezogen werden). Für eine erfolgreiche Bekämpfung muss Helicovex gezielt auf die kleinsten Larven (1-3 mm) ausgebracht werden.

Bekämpfung mit Helicovex

Aufwandmenge:

  • 200 ml/ha Helicovex mit 400-600 l/ha Wasser bei Feldkulturen
  • 200 ml/ha Helicovex mit 1000-2000 l/ha Wasser bei Gewächshauskulturen

Intervall: Alle 7-8 Tage, ab der Blüte der Kultur (während des Blütestadiums)

Zeitpunkt: Unmittelbar vor und während der Schlüpfperiode der Larven (i. d. R. während der Blüte)

Wichtige Punkte:

  • Regenfest
  • Beste Wirkung auf die kleinen Larvenstadien (L1-L3)
  • Larven können Helicovex auch über den Frass der eigenen Eierschale aufnehmen

Zum Produkt

Schadpotential

Das Schadpotential für die Landwirtschaft ist sehr hoch. Der Baumwollkapselwurm ist polyphag, mehr als 200 Pflanzen dienen ihm als Nahrungsquelle. 2023 wurden in der Schweiz Kichererbsen, Bohnen, Erbsen, Tomaten, Paprika, Zuckermais, Krautstiel (Mangold) und Salate befallen. Die Ertragsausfälle waren teilweise beträchtlich. Es wird angenommen, dass das Schadpotential durch den Klimawandel verstärkt wird.

Beschreibung

Adulte: Baumwollkapseleule

  • Beiger bis hellbrauner Eulenfalter
  • Grösse: 1-2 cm
  • Flügelspannweite: 3,5-4 cm
  • Auf den Vorderflügeln trägt er einen dunkelbraunen Punkt über einem grau-beigen saumartigen Band
  • Auf den Hinterflügeln ist ein dunkleres saumartiges Band mit zwei helleren Punkten erkennbar

Larven: Baumwollkapselwurm

  • Hat 5-7 Larvenstadien
  • Das erste Larvenstadium frisst vor allem Blätter, ab dem zweiten Larvenstadium bevorzugen sie generative Pflanzenteile wie Hülsen und Früchte
  • Auffällige, hell und dunkle Längsstreifen auf dem Rücken
  • Symmetrisch angeordnete dunkle Warzen mit Haaren
  • Sehr variabel gefärbt oder gebändert, von gelbgrün bis orangebraun

Lebenszyklus

Die Baumwollkapseleule überwintert in Nordafrika oder im Mittelmeerraum bis südlich der Alpen und wandert jedes Jahr auf Neue bei uns ein. Die Wanderfalter können eine Strecke von bis zu 1000 km pro Jahr zurücklegen. Die ersten eingewanderten Falter findet man ca. ab Juli, die meisten Falter treten im August und Anfangs September auf. In der Schweiz bringen sie eine neue Generation hervor. Die Weibchen sind sehr fruchtbar und können 1000-3000 Eier legen. Der Grossteil der adulten Falter fliegt im Herbst wieder in den Süden. Im Freiland können die Larven dieser tropischen Art bei unseren Winterbedingungen nicht überwintern und sterben (Mindesttemperatur Entwicklung der Larven 11° C).