Inhalt:
Die Baumwollkapseleule (Helicoverpa armigera) und deren Larve, der Baumwollkapselwurm, kommen vermehrt in der Schweiz vor. Mit mehr als 200 Wirtspflanzen weisst sie ein grosses Schadpotential auf. Mit Helicovex (Virusprodukt) kann der Baumwollkapselwurm effizient bekämpft werden. Für die Saison 2024 darf Helicovex aufgrund einer Notfallzulassungen bei Kichererbsen sowie Mais und Zuckermais eingesetzt werden.
Aufwandmenge:
Intervall: Alle 7-8 Tage, ab der Blüte der Kultur (während des Blütestadiums)
Zeitpunkt: Unmittelbar vor und während der Schlüpfperiode der Larven (i. d. R. während der Blüte)
Wichtige Punkte:
Das Schadpotential für die Landwirtschaft ist sehr hoch. Der Baumwollkapselwurm ist polyphag, mehr als 200 Pflanzen dienen ihm als Nahrungsquelle. 2023 wurden in der Schweiz Kichererbsen, Bohnen, Erbsen, Tomaten, Paprika, Zuckermais, Krautstiel (Mangold) und Salate befallen. Die Ertragsausfälle waren teilweise beträchtlich. Es wird angenommen, dass das Schadpotential durch den Klimawandel verstärkt wird.
Die Baumwollkapseleule überwintert in Nordafrika oder im Mittelmeerraum bis südlich der Alpen und wandert jedes Jahr auf Neue bei uns ein. Die Wanderfalter können eine Strecke von bis zu 1000 km pro Jahr zurücklegen. Die ersten eingewanderten Falter findet man ca. ab Juli, die meisten Falter treten im August und Anfangs September auf. In der Schweiz bringen sie eine neue Generation hervor. Die Weibchen sind sehr fruchtbar und können 1000-3000 Eier legen. Der Grossteil der adulten Falter fliegt im Herbst wieder in den Süden. Im Freiland können die Larven dieser tropischen Art bei unseren Winterbedingungen nicht überwintern und sterben (Mindesttemperatur Entwicklung der Larven 11° C).